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Flüchtlingshilfe näht Schutzmasken

Fast täglich liest man von Menschen, Firmen und Organisationen, die Masken nähen. Bereits Ende März hat auch die Flüchtlingshilfe Erding e.V. eine Aktion gestartet und fleißige NäherInnen gesucht, die für Altenheime und Behindertenwerkstätten Masken herstellen.


Die Idee dazu hatte Frau Sabrina Tarantik, Vorsitzende der Flüchtlingshilfe Erding e.V. und hauptamtliche Leiterin der Geschäftsstelle, die sogleich einen Aufruf auf Facebook startete. Inzwischen fanden sich 80 HelferInnen, die innerhalb einer Woche circa 800 Masken nähten. Die ersten wurden bereits an das Fischer’s Seniorenzentrum Erding und das Münchner Förderzentrum in Freimann und Giesing geliefert.

Die Liste der Einrichtungen, die sehnlichst auf Masken warten, ist lang. Bereits am 7. April ging die nächste Lieferung an das Seniorenheim Pichlmayr in Erding. In den Einrichtungen sind die Masken vor allem für die Bewohner gedacht, die ja keine Möglichkeit haben, sich selbst eine zu nähen. Man möchte dadurch nicht die Politik aus der Verantwortung nehmen, für das Personal zertifizierte Schutzmasken in ausreichender Stückzahl zur Verfügung zu stellen, vor allem, da die in Heimarbeit hergestellten Masken leider keine Medizinprodukte im Sinne des MPGs sind und somit auch keine CE Zertifizierung haben.

Hinter dem schnellen Aufruf auf Facebook steht inzwischen eine sehr gut funktionierende Logistik: Das Team setzt sich zusammen aus NäherInnen, Personen, die Auslieferdienste übernehmen, ZuschneiderInnen und Personen, welche das Material beschaffen und in Paketen für die NäherInnen und ZuschneiderInnen zusammenstellen.


Besonders schön zu beobachten ist, dass ganze Familien an der Herstellung der Masken beteiligt sind: Männer, die Draht zuschneiden und biegen, Kinder, die sortieren und in entsprechender Anzahl Pakete zusammenstellen und den Gummi in die richtige Länge kürzen. Auch ein Schneider aus Somalia, der als Flüchtling nach Bayern gekommen ist, ist an der Nähaktion beteiligt. So entsteht ein gemeinsames Werk einer ganzen Familie und eines großen Teams für einen guten Zweck. Jeder hat somit die Möglichkeit auch in dieser schwierigen Zeit von Zuhause aus, etwas Gutes für andere zu tun und gleichzeitig eine sinnvolle Beschäftigung.


Warum hat sich jetzt aber die Flüchtlingshilfe Erding e.V. dazu entschieden, in dieser Situation zu helfen: Dafür gibt es diverse Gründe: Der Kernbereich des Vereins ist im Moment in Zwangspause aufgrund der Corona Pandemie. So musste die Spendenannahme aussetzen und der Kleiderladen am Bahnhof schließen, auch dürfen die Flüchtlingsunterkünfte von den HelferInnen im Moment nicht betreten werden. Deswegen ist es zur Zeit auch schwierig, noch mehr Flüchtlinge in die Aktion mit einzubinden. Neben der Nähaktion unterstützt der Verein derzeit auch die Tafel Erding.


Das Material für die Masken wird aus den Spenden für die Flüchtlingshilfe Erding e.V. finanziert, da Draht und Gummi zugekauft werden muss. Inzwischen ist hier bereits ein Betrag von € 2000 zusammengekommen. Als Material werden gespendete kochfeste Stoffe und Baumwollbettwäsche aus dem Lager der Flüchtlingshilfe verwendet. Nicht zuletzt mit dieser Aktion zeigt die Flüchtlingshilfe Erding e.V., dass der Verein sich in vielen verschiedenen Bereichen einsetzt. Nämlich immer da, wo Menschen dringend Hilfe brauchen.


Gesucht sind weiterhin NäherInnen, Materialspenden, aber natürlich auch Finanzspritzen, um Gummi und Draht kaufen zu können. Wer sich also an dieser wirklich tollen Aktion beteiligen will, kann sich auf der Homepage der Flüchtlingshilfe Erding unter https://www.fluechtlingshilfe-erding.org/ informieren oder direkt bei Sabrina Tarantik unter info@fluechtlingshilfe-erding.org oder 0174/1644136 melden.

Susanne Wastl und Patricia Schuster für die Flüchtlingshilfe Erding e.V.


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